Bodos Bunker-Bericht Nr. 26

Datum: Fri, 21 May 2004 21:33
Betreff: when i'm 64

Sehr verehrte Damen und Herren,

Fürth lud zum Stadtfest, es kamen die Menschen in Scharen. Besonders schön das Bild der ihre neuesten Kostümcreationen zur Schau tragenden Bundeswehr am Kohlenmarkt in direkter Nähe des sechseckigen Schaukastens, der neben unbedeutenden höheren Kulturveranstaltungen auch mit den handverlesenen Veranstaltungen des niedlichen kunstkellers o27 aufwartet. So stand da von einer kommenden Gaudi namens "Schießbefehl Shootout" zu lesen, was, leicht aus dem fußballerischen Zusammenhang gerissen, passte wie der Deckel auf die Gulaschkanone.

Doch anderes lag in unserem Sinn, nämlich der Auftritt der schwedischen Siena Root begleitet durch die Berliner Combo Liquid Visions, beide beträchtlich am Rad der Zeit drehend, indem sie mit Liedgut erfreuen wollten, wie es grade aus den haarigen 60er/70ern stammen hätte können.

Die Berliner taten sich anfangs technisch schwer, ihre verspielten Melodeien zu Gehör zu bringen, beim Auftritt aber hats dann recht gut hingehauen. Sämtlichen Befürchtungen zum Trotz geriet das Spektakel jedoch nicht zu einer Schneidersitzveranstaltung, hie und da wurde heftigst mit dem Kopf gewackelt.

Siena Root konterten anschließend mit der rockigeren Variante, eher wie bessere Uriah Heep, um einen unpassenden Vergleich einzustreuen. Hatten aber auch die authentischeren Matten samt Rauschebärten am Start und spätestens bei der Nummer, als der Drummer mit brennenden Sticks spielte, war die Show eine solche zu nennen.

Bravourös zu erwähnen sei hierbei die Geduld und filigrane Handarbeit unserer hoffentlich häufiger zaubernder Mischerin Martina (Herzogenaurach).

Grade eine kleine Woche später platzte der Keller wie mittlerweile üblich zur Indiepopdisco aus allen Nähten, dachten wir, aber die blaue Nacht in Nürnberg ließ es zu einer angenehm kultivierten Veranstaltung werden. Grüße an Armin, der immer durchhält und Wolle, zudem an die lookalike Carla aus Cheers Frau, ebenso an die Alte, die Euren gemeinen Erzähler immer zutextet, obwohl er kein Wort versteht und die verhalten ernst gemeinte Mahnung an alle putzigen Mägdelein, ihre Nieren nicht zu sehr zur Schau zu tragen, da der sexuelle Reiz eher begrenzt ist, jedoch die ostentative Offenbarung in Bälde nicht geringe Schmerzen, gar Leid nach sich ziehen könnte und das wünscht Euch doch niemand. Bezüglich der Herren hoffen wir stets, Charme sei eine unvergessene Tugend, aber da gabs bisher keine Klagen. Wir empfehlen fürderhin ein frühes Kommen sowie schweißverträgliche Kleidung.

Und ausgerechnet am sogenannten Vatertag beglückte der in die Jahre gekommene Freizeitkickerverein Schießbefehl Stadtgrenze mit einer Abschlussveranstaltung zum entgültigem Schlusspfiff die Massen.
Die dann schon vorgefeiert hatten.
Somit und den Veranstaltern gemäß huldigte ein harter Kern den Weisen, die die kurzfristig engagierten DJs (keine Namen hier, wie Markus oder Wolle, lieber Setzer, es gehört zum guten Stil, elementare Dinge wegzulassen, um scheinbare Belanglosigkeiten aufzuwerten) herbeizauberten.

Gaga-Witze müssen leider wegfallen, da man hörsturzgebeutelte Alimentezahler nicht gerne veräppelt.

Heute werden ausdrücklich gegrüßt das Geburtstagskind Wolf (Küsschen) und sowieso der Martin (ich bin der Martin - Dieter Krebs)

Euer Erzähler (The Watcher - Marvel Comics)

Und zum Abschied sei Euch allen ans Herz gelegt der einzige Witz, den sich Euer tumber Erzähler merken kann (Tommi Ell):

Kummd des Fritzla ins Bood, siecht sei Mudder, wäis grod duschn doud, sochda:
Mudder, wos hängd Dir fära Fodn as der Bumbl?
Nou gräicht des Fritzla aa mordsdrimmer Schelln und dej Mudder blejgd:
I hob der scho dausndmol gsocht, des hast Faden, Faden!

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