Datum: Thu 24, Apr 2003 13:41
Betreff: Pickel

Hat die Göre eine Röhre.

Dachte sich Peter Pank, da er durch mächtige Zauberei an einen geheimnisvollen Ort geschleust ward.
Sein Mund blieb halb offen durch die Darbietung einer irrwitzigen Kakophonie an Lärm, Rhythmus und wildem weiblichem Geschrei. The Pimples.
Dennoch fühle er sich wohl, hatten die süßen Schreihälse schon den Abend eröffnet, gepöbelt und gewitzt, lärmte hernach eine wohltemperierte, ins Alter gekommene Band namens Weak Willies, welch anglophilen Menschen hätte nicht allein der Name verzückt, vorerst durch ihr adultes Programm.
Die wilden Weiber der Nine Daise Wonder hingegen zeigten, wo der Hammer hängt, schriller Punkrock at it´s best.
Schließlich gabs dann auch Pogo von Leuten mit einem Iro oder 2 Iros und anderen Punkers, was sogar bis DJ Funboards Performance anhielt.
Peter labte sich am dargebotenen Nektar, bis der Laden schließlich Ende machte, sollte er wieder in jene Dimension geschleudert werden, nahm er sich vor, mal wieder vorbeizuschauen.

Für Euch ist das leichter, werte Freunde, im Mai kommen einige Performances auf Euch zu.

Hm, da wurde nun der geile Gig vom letzten Wochenende ausgelassen, das liegt sicher nicht an der fast schon üblich wieder besseren Vorband oder dem nahezu rundum primanen Gemache von Keks und Panne e.V.
Sceptic Eleptic als Hauptact posten zu weniger spaßigen Songs mit mich langweilenden Soli etc.
Poser.
Die Vorband hingegen tauschte nicht nur Mitglieder, gar den Namen, welcher (uuups) entfallen ist.
Aber da hatten wir Spaß. (die Band hieß "Gum Babies" Anm. des Setzers)

Nu zu den Highlights des Mai:

Es beginnt mit dem Freitag, dem 2.5.:
Pridigarji aus Slowenien, super Ska-Punk von Leuten, die schon ne Weile in der Szene sind.

Gleich drauf, am Sonntag, 4.5. supporten unsere Action PC eine Band aus Schweden: Sewergrooves. Muss ich dazu mehr sagen als Kick Ass Rock´n´Roll?
Kaum.

Und den Rest verzähl ich Euch schon mal garnich, nur, um Euch heiß zu halten.
Das war selbstverständlich nur ein kleiner Witz.

An einem Dienstag, 13.5. laden wir Gäste aus dem hohen Norden, genannt Dänemark, und die sauen
Rock, als häts keine Geschwindigkeitsverbotsschilder. Fuck everything.

Endlich mal wieder an einem Freitag, 16.5. erfreuen 2 DJs den Keller mit Alternative/Independent-Sound.
Kommt schön tanzen und erzählt noch Euren Enkeln davon.

GROSSARTIG hoffentlich sollte der nun tatsächlich stattfindende Gig der Welttraumforscher werden am Freitag, 23.5.
Das ist anders. Anders.
Schräg, bezaubernd, illuster.
Video im Hintergrund, von traurig bis schön, Avantgarde bis Kinderlied, alles dabei.
Kann man verpassen, aber andererseits kann man gerne auch das als interessanteste Nacht des bisherigen Lebens bezeichnen.

Ganz am Ende des Monats, Fr. 30.5. haben wir eine kleine Kinospezialität für Euch:
BENJAMIN SMOKE
hier der Promotext:

USA 2000, Farbe, 68min, OmU,
Regie: Peter Sillen, Jem Cohen
Buch: Jem Cohen, Peter Sillen
Kamera: Jem Cohen
Musik: Smoke bestehend aus Cello, Trompete, Schlagzeug, Banjo und E-Gitarre mit Benjamin, Tim Campion, Brian Halloran, Coleman Lewis, Bill Taft u.a.

Es gibt die schöne These, dass Melodien nicht komponiert werden, sondern in der Welt umherschwirren, bis sie jemand fängt und niederschreibt. Bei dem Musikerporträt "Benjamin Smoke" kommt es einem ein bisschen so vor, als sei es genau so den Filmemachern gelungen, die Bilder zur Musik zu finden - als hätten sie all die Häuser, Straßen und Menschen gesucht, die die Quelle der Songs von Benjamin gewesen sind. Cohen und Sillen lassen Benjamin sprechen, seine Bandkollegen von Smoke, und immer wieder Cabbagetown, das Viertel von Atlanta, in dem er gelebt hat. Benjamin, im letzten Jahr an Aids gestorben, hat mit seiner Band eine Mischung gespielt aus Punk und Blues und Country, war eine Drag-Queen - und seine Mischung aus Poesie und Abgewrackheit lässt einen manchmal an Keith Richard denken und daran, was aus einem wie ihm geworden wäre in der Provinz und ohne all das Geld.
Benjamin hat es nur geschafft, in Atlanta berühmt zu werden; und wenn die Bilder von Cabbagetown zu der Musik von Smoke vorüberrauschen, ergibt sich aus ihnen nicht nur seine eigene Geschichte, sondern auch ein Porträt des amerikanischen Südens.

Wir sehn uns

Euer Erzähler


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